Sonntag, 21. März 2010

Tarzan, der liebe Gott und La Paz

Wir wollten nur mal gucken und sind in Mulege haengen geblieben. Alles schien so paradiesisch, ausser den Verwuestungen, die der letzte Hurrikan angerichtet hat. Hier in diesem Garten stand das Wasser zwei Meter hoch, das Auto also voll unter Wasser. Der Motor seitdem "frozen" wie Tarzan das nennt. Gerade hat der Californier in Diensten von Pancho Villa die Vergaser ausgebaut, und sauber gemacht. Ein Kinderspiel fuer einen Lebenskuenstler...


Pancho Villa, der Herr ueber Autos, Garten, Frauen, Kinder, Enkel, Restaurant, Ziegen, Hunde, Katzen und Tarzan lieh dem deutschen Gringo seine gute Angel und eine Plastetuete voll Koeder. Dreissig Garnelenkoepfe und einen halben gefrorenen Seeaal und eine deutsche Dauerwurst in Scheiben habe ich an den Haken gespiesst - kein Baja-Fisch liess sich fangen. Clevere Burschen, diese Fischlein.


In Mexiko braucht es nicht viel an Buerokratie. Jeder macht seins, manche Autos haben gar kein Nummernschild, dieses hat ein sehr lustiges.




Wir haben uns so an den Schlendrian gewoehnt, dass wir glatt vergessen haben zu tanken, als wir in die naechste Wueste hineinfuhren. Und dann ploetzlich - tucker tucker, der Motor stottert - umschalten auf Reserve. Das reicht dann noch fuer dreissig Kilometer, aber die naechste Tankstelle ist 120 km entfernt. Wir hatten auch nur einen viertel Liter Wasser mit. Wir haben um Rettung gebetet, drei Kerzen in der naechsten Kirche versprochen (hoch und heilig) und auf Gott vertraut. Und so sieht er aus:


Dieser Caballero betreibt mitten in der Wueste eine Privat-Tankstelle im Hinterhof. Zwei Oelkanister (dos galonas) voll Sprit haben wir ihm abgekauft. Das reichte bis ans Meer.





Nach ungefaer 1500 km Fahrt haben wir es tatsaechlich geschafft, in der Bucht von Californien zu baden.






Das Hostel California in La Paz ist ein Traum aus blau und gelb. Auch innen. Die Tueren sind tuerkis und die Betten aus gelbem Beton. Alle Decken und Laken sind gestreift, was uns an die Struktur der Wueste und die Kakteen erinnert. La Paz ist die groesste und schoenste Stadt hier unten und wir fuehlen uns in einem Farbrausch.




Als wir heute vormittag an der Strasse im Schatten sassen und den ersten Kaffee tranken, hattenwir wirklich alle Augen voll zu tun, die vielen Busse zu bestaunen, die vor uns hielten und mujeres und hombres hin und herchauffierten.




Viele Mamas mit Babies auf dem Arm. Kinerwaegen sind hier sehr selten. Und natuerlich caballeros mit scharf abgeschossenen Schnurbaerten.



Und halt die schoenen alten Autos und die Farben und die Details. Wir sassen und staunten...




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